Die DnD Kampagne in Ravenloft ging mit dem 12. Abenteuer „Auf dem Pfad des Bösen“ zu Ende und es war meine 3. Kampagne welche ich in Ravenloft geleitet habe. Die erste war eher ein Ausflug nach Ravenloft – eine Flucht aus den Vergessenen Reichen vor einer Horde Dunkelelfen durch ein tragbares Loch. Die Kampagne war nach ein paar Abenden für manche Charakter zum Teil mit großen Veränderungen, wieder vorbei. Die zweite Kampagne war auch der Versuch eines episches Abenteuers um die adelige Herkunft des Zwerges Koragim Felsenfass, wobei auch dort die erste Hälfte gut war, die böse Gruppenhälfte gescheitert ist, und das Ende in seiner epischen Form nicht nach Ravenloft gepasst hat.
Die dritte Kampagne war von ziemlichen Widersprüchen gezeichnet, so hatten wir streckenweise eine Anzahl von Abenden mit geringster Spielerbeteiligung – oft haben nur 3 Spieler gespielt – und gleichzeitig regelmässig Abende mit viel zu vielen Spielern – mehrmals über 8 Spieler.
Viele Charakter waren – was durchaus beabsichtigt war – böse ,aber auch einige Charakter waren – was durchaus erlaubt war – sehr gut. Dadurch entstanden oft sehr starke Konflikte, die innerhalb der Gruppe oft mit der Waffe geregelt wurden und die sogar den Selbstmord eines guten Charakter gipfelten. Das wirft wieder die alte Frage auf wie böse Charakter untereinander sind und wann der Spielspaß verloren geht wenn Charakter versuchen sich gegenseitig umzubringen.
Die Abenteuer waren einerseits innovativ – mein persönliches Highlight war das Abenteuer „Der Fluch von Ashington Manor“ mit seinen verschiedenen Raum/Zeitebene, andererseits waren die meisten sehr altbacken und für die eigentliche Kampagnenhandlung war die Zeit zu knapp und das Ergebnis wirkte von mir sehr konstruiert und nach „rail roading“. Dazu kam das bei vielen Abenteuer ein roter Faden für die Spieler kaum erkenntlich war, sondern sie waren Getriebene oder sind viel mehr von einer Domäne in die nächste gestolpert.
Von den bisheringen Kampagnen war ich mit dieser Ravenloft Kampagne sicher am wenigstens zufrieden, sie war zu einem großen Teil zu unausgegoren und der rote Faden einer großen Veränderung von Ravenloft lief wohl den meisten Wünschen der Charakter nach einer Flucht zu wider und die Handlung selbst war für Ravenloft zu episch.
Obwohl ich den Flair von Ravenloft mag, hab ich doch kein glückliches Händchen bei seinen Kampagnen. In Zukunft werde ich mich bemühen eine weitere Ravenloft Kampagne mehr aus Einzelabenteuer zu gestalten – weniger Epos, mehr Flair. Ich denke eine Orientierung an die erste Ravenloft Kampagne wo die Spieler durch Ravenloft reisten, auf der Suche nach einem Portal das sie nach Hause bringt wäre eine gute Idee. Und bei einer Kampagne mit bösen Charakter versuchen ich ihnen einen besseren Zusammenhalt zu geben.