Es ist ein schöner 21. Juni 1922 und Markus Lechental möchte in einem Cafe am Ku’damm mit der Agentur Müller, Schmitt und Rosenberg feiern. Es ist viel los und später im Eden-Hotel will Prinz Gabriel Konstalinovic, ein russischer Adeliger, die Gruppe in einer delikaten Angelegenheit sprechen.
Er zeigt ihnen ein Foto der toten Zarenfamilie und ein Tagebuch. Außerdem liegt eine Zeitung herum, in der von Carl Grossmann, dem Kannibalen, die Rede ist. Der Prinz möchte wissen, ob ein polnisches Bauernmädchen namens Franziska Schamskowska sein Opfer geworden ist. Er weiß, dass sie in einem der Cafés am Andreasplatz war und kann der Gruppe ihr Aussehen beschreiben.
Die Geschichte wirkt auf die Detekteimitarbeiter*innen recht unglaubwürdig, doch der Prinz wäre ein guter Kunde. Sie vermuten, sie sollen die Zarentochter für ihn suchen. Also recherchieren sie am nächsten Tag und sehen sich am und rund um den Andreasplatz um. Es gibt recht viele Prostituierte hier, aber auch einige Migrant*innen.
Über Grossmann erfahren sie, dass er eine Wohnung und ein Gartenhaus hatte. In letzterem hatte er sein Wurstlager, sowie Werkzeuge und einigen Damenbesuch. Die Ermittler*innen bekommen eine Beschreibung, wie sie zum Gartenhaus kommen können. Zu einer Frau namens Sasnowsky oder Schamskowska finden sie nichts. In der Nacht schlafen einige der Detekteimitarbeiter*innen schlecht. Teilweise haben sie seltsame Träume von einem Dachfensterzimmer.
Am nächsten Tag geht es zur Gartenhütte. Dort soll Grossmann Prostituierte hingebracht haben. Die Frauen waren verstört und haben geheult. Außerdem haben Männer in der Nacht Pakete abgeholt. Es scheint, als hätte Grossmann dort Leute umgebracht und dann zu Würsten verarbeitet. In einem der seltsamen Gartenzwerge finden die Ermittler*innen eine Puppe.
In der Wohnung von Grossmann treffen die Ermittler*innen auf einer Nachbarin, die angeblich mehrfach die Polizei geholt hatte, weil sie Schreie und Hämmern gehört hat. 2-3 Mal pro Woche hat er Damen mitgebracht, wobei er keinen speziellen Typ hatte. Die Wohnung ist ziemlich leer, die Polizei hat wohl auch die Möbel mitgenommen.
Eine andere Nachbarin, Frieda, tratscht, dass Frau Itzig die Polizei wohl nicht so früh gerufen hat, da sie eine große Summe Geld von Grossmann bekommen hat. Sie glaubt eher, dass die Dame die Chance genutzt hat, so ihre Schulden loszuwerden, als sie merkte, dass sie diese nicht zurückzahlen konnte. Außerdem hatte er immer wieder kleine Mädchen dabei, angeblich Nichten. Eine von ihnen trug die Puppe, welche die Ermittler*innen im Gartenhaus gefunden hatten.
Einen weiteren Tag später gibt es einen Erfolg bei den Recherchen zu Schamskowska. Sie soll sich in Daldorf, im Sanatorium befinden, nachdem sie sich von der Brücke gestürzt hat. Am Freitag, den 23. Februar, wollen die Ermittler*innen sie besuchen. Der behandelnde Arzt meint sie hat eine Amnesie, sie hatte einige Wunden und menschliche Bissspuren. Hier wird sie Anna Tschaikowsky genannt. Doch sie ist nicht mehr hier. Sie wurde im Mai entlassen und einem Baron Arthur von Kleist übergeben.
Meisterkommentar
Wir starten mit Der Teufel frisst Fliegen eine neue Kampagne, wobei es keine Kampagne im eigentlichen Sinne ist. Durch die Verlegung unseres Spielorts, und dass wir dadurch eine geringere Spielfrequenz anstreben, werden es einzelne Abenteuer seien, die wir in ein bis drei Spieltagen bewältigen können.
Der gemeinsame Nenner ist, dass die Spieler*innen zur Detektei Müller, Schmitt und Rosenberg gehören und wir in Berlin der 1920er spielen. Nachdem wir bisher vor allem mit großen Kampagnen wie In Nyarlathoteps Schatten oder Horror im Orient-Express gespielt haben, gibt es diesmal nur einen recht losen roten Faden. Dafür erwarten uns aber rund ein Dutzend Abenteuer in Berlin.
Oft stolpert man erst im Laufe des Abenteuers über Dinge, die man trotz vieler Stunden der Vorbereitung nicht bemerkt hat. So stellte sich mir nicht die Frage, wer eigentlich die Wohnung und auch den Gartenschuppen von Großmann ausgeräumt hat. War es die Polizei? Hat die sogar das Bett mitgenommen und alle anderen Möbel? War es der Vermieter? Ich hatte ja den Eindruck, die Polizei hat den Schuppen in der Gartenkolonie gar nicht entdeckt. Ich habe mich versucht zu retten, indem ich sehr vage Zeugenaussagen darüber gemacht habe.
Information
Wir verwenden das Cthulhu Grundregelwerk der 7. Edition. Das Abenteuer Der Teufel frisst Fliegen stammt aus dem Quellenband Berlin – Welthauptstadt der Sünde. Als Cocktail gab es ein Berliner Mädchen (brauner Zucker, Büffelgraswodka, Mate, Apfelsaft, Zimt). Zum Essen gab es Berliner Kartoffelsuppe, Königsberger Klopse mit Petersilkartoffeln und Rotkraut sowie Berliner Pfannkuchen.
Die Detektei besteht aus Trixi Schmitt, Oskar Müller, Klara Goldstein, Paula Fuchs und Ada Lorenz.