Auf der anderen Seite der Wand finden sich die Held*innen in einer Art ödem, desolaten Negativwald. Nebelschwaden ziehen über den Boden und aus dem Nebel kommt eine kleine Gestalt. Sena erkennt sie als Oda. Gemeinsam ruhen sie sich aus. Dann hören sie ein fröhliches Lachen, das an- und abschwillt. Es ist in unmittelbarer Nähe.
Gemeinsam gehen die Abenteurer*innen dorthin und sehen kleine Blasen, die aus einem sumpfigen grauen Schlick kommen. Dann tauchen plötzlich Tentarkeln mit kleinen Mäulern aus dem Sumpf auf, aus denen unzählige Emotionen zu hören sind und welche die Held*innen fressen wollen. Die Emotionen prasseln auf sie ein und lassen die Gruppe seltsame Aktionen ausführen. Es foglt ein schräger Kampf, doch irgendwann atmet das Monster Sporen ein und sinkt in den Sumpf hinein.
Dann wollen sie Spuren folgen, die nur Rowan sieht. Plötzlich bleibt die Klerikerin stehen und meint sie sind da. Doch nur sie sieht die Hütte. Erst nach und nach können auch die anderen Held*innen sie erkennen. Sie sehen ein Skelett mit Edelstein. Es meint, es wird Unglück bringen, als Ceidil den Stein berührt, doch von solchen Aussagen lassen sich Held*innen nicht abhalten. Wenig später fliegt ein Pfeil in die Hütte, saust direkt auf den Edelstein zu und dieser zersplittert in 1000 Teile.
Eine schwarze hagere Gestalt taucht zwischen den Bäumen auf, Dschad Dracun. Eine Präsenz erfüllt die Luft mit Fäulnis und Verzweiflung. Dracun meint, das ist der Bringer des Abgrunds, Baal Berith. Der riesige Dämon lacht. „Die letzte Kette ist gebrochen, mein Thron ist leer, die Verdammten kehren zurück“, dann verblasst er und ist verschwunden. Auch Dschad Dracun ist fort. Nur die Hütte ist noch da.
In der Verwirrung hört Oda eine leise Flötenmelodie. Die Gruppe folgt der Melodie und gelangt zu einer großen Eiche. Zwischen den Blättern kommen 2 Raben hervor. Sie stellen den Held*innen Rätsel, damit sie feststellen, ob sie es wert sind zu einem Weisen geführt zu werden. Die Held*innen bestehen und werden von Huginor und Muninor zu einem ausgemergelten Halbelfen, der einen Kopfstand macht, geführt. Er spricht nur mit Leuten, die es ihm gleich tun.
Anakis ist eine Meisterin des Handstandes und kann so viel in Erfahrung bringen. Schließlich erfahren sie die ganze abgedrehte Geschichte. Dann taucht der Geist eines Kobold-Schamanen auf. Er weiß womöglich wo Dschad Dracur ist und führt die Gruppe zur Ruine eines Silvanustempel. Man hört das Schluchzen, das in den Mauern steckt. Der Koboldschamane deutet dorthin und meint, dort finden sie ihn, aber dort gibt es auch eine furchterregende Bestie, vor der sich die Held*innen in Acht nehmen sollen. Dann fragt er auch noch, warum sie eigentlich nicht den Riss nehmen. Er deutet in eine Richtung. Dort hinten soll er sich befinden, auch wenn er unbeständig ist.
Vorsichtig geht die Gruppe durch die Ruine. Irgendwann sehen die Abentuerer*innen Schleim von der Decke tropfen. Eine abscheuliche Kreatur bildet sich. Mühsam kann sie getötet werden. Dann löst sich eine schattenhafte Gestalt, der Bogenschütze. Wenn seine Tränen auf den Thron gegossen werden, können die Held*innen verhindern, dass die Pfeile abgeschossen oder angenommen werden. Es bilden sich 6 Portale. Jede*r der Gruppe geht durch eines hindurch. Sena nimmt den Drachen, Andras geht zum Golem, Rowan geht zum Unheiligtum, Anakis geht zum König, Oda zum Hexenmeister und Ceidil geht zur Bestie.
Anakis kann verhindern, dass der Pfeil abgeschossen wird. Andras kämpft gegen den Golem. Oda kann den Hexenmeister verwunden und in die Flucht schlagen. Ceidil besänftigt die Bestie. Rowan ist in einem riesigen Gewölbe, dem Unheiligtum. Ein Myrkul-Geweihter möchte, das Rowan ihm hift die Maschine in Gang zu setzen. Nachdem sie das nicht möchte, kommt es zum Kampf, in dem sie den Bogenschützen sieht und sie kann den Priester warnen. Sena versucht den Drachen zu besänftigen und schließt einen Pakt mit ihm, damit er das Königreich verschont. Irgendwann wir sie ihm einen Gegenstand aushändigen müssen. Sie stimmt zu, so lange es sich nicht um ein Ei handelt.
Nach und nach kommen alle von ihren Portalen zurück. Andras ist bewusstlos. Sein rechter Arm ist jetzt aus rotem Stein. Dann sehen sie eine Gestalt am Thron. Er ruft: Nein, wie konnte das passieren. Wenig später ist der Bogenschütze keine dunkle Gestalt mehr, sondern schaut wesentlich besser aus. Er spürt, dass die Held*innen nicht böse sind. So können sie entkommen, das offene Portal schließen und für immer versiegeln.
Die Geister, die in der Oper gefangen waren verschwinden, die Risse schließen sich. Der Bogenschütze, der sich an nichts erinnern kann, stellt sich ihnen als Dschad Haeron vor. Er ist ein tapferer Streiter des Silvanus. Er ist verwundert, dass er so lange fort war, aber er ist den Held*innen auch sehr dankbar. Dann versuchen sie bei der Stadt zu erfahren, ob es eine Belohnung gibt, wenn die Oper wieder entflucht ist.
Meisterkommentar
Manchmal verwirft man eine gute Idee, einfach weil man den Eindruck hat, sie ist nicht gut. Es ist also nicht immer das Beste auf sein Bauchgefühl zu hören. Andererseits gibt es manches Mal auch gute Entscheidungen aufgrund von Bauchgefühlen.
Die Spieler*innencharaktere reisen in diesem Abenteuer durch die Zeit um den „Fehler“ des Bogenschützen Chad zu korrigieren. Jede*r gab seinen Ansatz bekannt, um das Problem hinter dem eigenen Portal zu lösen. Es gab ein, zwei Würfe, ob es so gelingt wie gedacht. Ich hatte befürchtet, wenn wir das erst beim nächsten Mal ausspielen, dass es langwierig wird, vor allem, da die Gruppe in sechs Teile aufteilt war und ich wollte jedem bzw. jeder eine der Heldentaten zuordnen.
Oft sind das schnelle Entscheidungen: Was spielt man aus? Was kürzt man? Was streicht man ganz? Wo strafft man das Tempo? Ich habe das Gefühl, dass ich hier eine andere Entscheidung getroffen habe, als es die Spieler*innen gemacht hätten, doch jetzt gibt es keinen Weg zurück. Das nächste Mal muss ich womöglich etwas aufmerksamer sein und es besser machen, oder auch mal nachfragen, wie die Spieler*innen das handhaben möchten.
Information
Wir verwenden die Regeln von Dungeons & Dragons 5. Edition. Das Abenteuer basiert sehr lose auf meinen Abenteuern „Eine Verschwörung in der Oper“ und „Diebe im Schatten“. Die Abenteuergruppe bestand aus der wiedergeborenen feuergenasischen Druidin Ceidil Pyria, der schattenfeeischen Artifizientin Sena Arkanthal, der Tieflingsbardin Anakis Al-Khem, dem Tieflingshexenmeister Andras, der gnomischen Waldläuferin Oda und der Halbelfin Myrkul Klerikerin Rowan Ebenholz.