Cthulhu Horror im Orient-Express Rollenspiele RSP Blog

Cthulhu „London“

Beitragsbild Cthulhu

RPG CoverSchon vor Weihnachten hat jeder der Helden einen Brief von Julius Arthur Smith bekommen, eine Einladung zum Vortrag am Imperial Institute in Kensington, der am 2. Jänner 1923 stattfinden soll. Hazel Hicks, Savera Bhatsali, George Johnston, Aveline Clement und Lilly Black folgen dieser Einladung und lernen sich bei diesem Event kennen. Sie erkennen der Professor dürfte sich von seinen Kollegen abgewandt zu haben, aber der Tod seiner Frau Margaret 1919 hat ihn sehr mitgenommen. Sie war eine große Stütze und seine große Liebe.

Julius Arthur Smith zehrt aber immer noch von seinem Ruf als Knossos-Experte und er ist ein sehr angesehener Wissenschaftler, wenngleich er auch als Exzentriker bezeichnet wird. Doch für seine geladenen Gäste ist er ein freundlicher, lustiger Geselle, der gerne Geschichten erzählt. Dementsprechend sind alle gespannt, worüber er an diesem Abend sprechen wird. Wenig später erzählt er von Spiritisten, Geisterjägern, Mentalisten und wie man sie entlarvt. Er gibt Anekdoten zum Besten, was er erlebt hat. Dann wird er ernst und spricht über Erscheinungen, die es wirklich geben soll, über Epiphänomene.

Er hat erforscht, dass die Person oder der Gegenstand existiert haben muss, dann ist dieser verschwunden und taucht immer wieder als Erscheinung auf. Er bespricht drei Fälle: ein Fischerboot, eine Frau in Norwegen und eine Pferdedroschke in London. Ihre Gemeinsamkeiten sind, dass sie als ganzes sichtbar werden, als passierten sie den Vorhang der Wahrnehmung. Sie sind halbtransparent, bieten keinen Widerstand, leuchten von sich aus, wenn auch bei unterschiedlicher Ionisierung. Außerdem ist ihre Geschwindigkeit halbiert, aber im Prinzip führen sie normale Bewegungen aus. Interessant ist, dass es solche Erscheinungen nicht aus allen Zeitaltern gibt und dass diese in den letzten 500-600 Jahren weit öfter auftraten als zuvor. Eine Erklärung für das Phänomen ist, dass es mehrere Ebenen geben könnte, die parallel zueinander existieren. Und die Erscheinungen könnten unmögliche Versuche sein, in diese Welt zurückzukommen. Wie die anderen Welten aussehen weiß er nicht.

Das Publikum reagiert sehr gespalten auf den Vortrag, aber der Professor hat wissenschaftlich gearbeitet und wird durchaus ernst genommen. Er scheint nun in der Parapsychologie angekommen zu sein. Es ist dann noch ein netter Abend und die Leute am Tisch sprechen nett miteinander. So erfahren sie auch, dass Julius Arthur Smith vermutet, dass es eine Gesetzmäßigkeit hinter dem Auftauchen der Erscheinungen gibt, aber er kennt sie noch nicht. Außerdem erfahren sie, dass er nach den geplanten Vorlesungen an der Uni wieder eine größere Reise vorhat, doch mehr will er nicht verraten oder kann es noch nicht.

Am nächsten Abend lesen die Helden einen Artikel von mehreren verstorbenen Mehmet Makryats in der Zeitung, aber der, den man kennt, ist verschwunden. In einem anderen Artikel steht, dass das Anwesen von Professor Smith verbrannt ist, er und sein Butler Beddows aber verschwunden sind. Wenig später finden alle von ihnen unabhängig einen mit Siegelwachs verschlossenen Brief bei sich daheim. Darin befindet sich eine Visitenkarte von Professor Smith mit der Bitte schnellstmöglich an eine angegebene Adresse zu kommen und aufzupassen, dass keiner sie verfolgt.

Jeder von ihnen macht sich sofort auf den Weg und so treffen sie alle ungefähr zu selben Zeit in 6-7 Holborn A17 ein. Sie landen in einer heruntergekommenen Gegend, gehen zu Tür A17. Beddows öffnet. Ein Mann liegt im Bett. Er ist auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen, aber es ist der Professor. Er sieht furchtbar aus, mit Brandwunden überall. Ein Arzt war schon da. Dann spricht der Professor. Er ist auf der Spur eines okkulten Kunstwerks von großem Übel. Er fand Hinweise auf das Sedefca Simulagrum, eine Skulptur von großer magischer Kraft, böse und furchteinflößend. Es wurde in Stücke zerlegt und über ganz Europa verteilt. Er wollte die Stücke sammeln und vernichten, doch er wurde verfolgt und sein Anwesen verbrannt. Beddows hat bereits einen Plan zur Flucht, doch er bittet seine Freunde statt ihm die Teile zu suchen und die Skulptur zu vernichten, was nur als ganzes während eines Rituals an einem bestimmten Platz funktioniert, in der gemiedenen Moschee in Konstantinopel. Dort gibt es einen Stein mit Vertiefungen, in denen die Teile einst lagen.

Mittlerweile sind die Teile in ganz Europa verstreut. Die Statue wurde in Paris zerlegt. Sie gehörte einem Adeligen, Compte Fennalig, der sie kurz vor der Revolution verlor. Ein Teil könnte noch in Frankreich sein. Alwise de Gremanci in Venedig hat ein Teil gekauft, ein anderes soll sich in Triest befinden. Dort kann Johann Winkelmann im Museum ihnen eventuell helfen. Ein weiterer Teil ist in Serbien, Hinweise darauf finden sie womöglich im Museum in Belgrad, wo Milovan Dodurovic Direktor ist. Ein weiterer Teil ist 1875 in Bulgarien, in Sofia verschwunden, zur Zeit des Austandes. Damals versteckte man Wertvolles, indem man es vergrub, doch Plünderer haben viel davon gefunden. Ein weiteres Stück wurde von Paris nach Mailand verkauft. Das sind alle Teile, über die er etwas herausgefunden hat. Über das Ritual selbst fehlen ihm noch Informationen, er vermutet aber, dass Stücke der Sedefca-Schriftrollen in der Nähe der Teile zu finden sein könnten.

Dann sinkt der Professor in sein Bett zurück, atmet schwer und schläft ein. Seine Notizen sind alle dem Brand zum Opfer gefallen, oder, was schlimmer wäre, den Leuten, die das Feuer gelegt haben. Beddows gibt den Helden 1000 Pfund für die Reisespesen, sowie jeden von ihnen ein Ticket für den Orientexpress, der durch all die Länder fährt, in denen sich Teile befinden sollen. Smith hatte auch ein Bild der Statue, doch das ist ebenfalls verbrannt, es könnte aber sein, dass man in der Bibliothek in London noch ein Bildnis findet der Statue, die aus seltsamen Material geschaffen wurde. Dann erzählt Beddows noch, dass 3-4 Türken hinter ihnen her waren. Der Name Mehmet Makryat sagt ihm allerdings nichts.

Für die Reise gibt er den Helden noch Bescheid, dass wir jeweils mindestens 1 Stunde vor der Abfahrt am Bahnhof sein sollten, damit sie auf jeden Fall fahren können. Sollten sie später am Bahnhof erscheinen, könnte es sein, dass sie am nächsten Tag wiederkommen müssen, sollte der Zug bereits voll sein. Sobald es dem Professor möglich ist, werden sie aufbrechen und sich in Sicherheit bringen. Dann meint er noch er wollte den Professor dazu bringen zur Polizei zu gehen, doch er wollte nicht. Dann erzählt er noch den Vorgang des Verbrechens. Leute wollten den Professor schnappen, doch er konnte ihn retten und die beiden haben sich im Anwesen verbarrikadiert. Sie wollten die Polizei rufen, aber die Leitungen wurden durchgeschnitten. Dann haben die Türken Feuer gelegt und sie beide konnten gerade noch fliehen. Die Aufzeichnungen waren im Arbeitszimmer. Dann verabschieden sich die Helden.

Savera will von Sgt. Det. Rigby mehr über den Brand wissen, doch das Anwesen ist noch nicht freigegeben. Die Brandkommission tagt noch und untersucht die Struktur des Gebäudes. Das Arbeitszimmer ist komplett hinüber. Erst wenn die Brandkommission das Gebäude freigegeben hat, können die Untersuchungen der Polizei durchgeführt werden. Dann will er noch wissen, wo der Professor ist, doch das sagt ihm Savera nicht.

Hazel musste unterdessen feststellen, dass man nicht einfach ins British Museum darf, um zu recherchieren, so hat sie ein Ansuchen gestellt. George und Lilly, die zu Fleming gingen fanden heraus, dass die 3 Leichen der Makryats echte Pässe hatten und Telegramme auf Türkisch bekommen hatten. Sie haben außerdem den Täter womöglich gekannt, da es keine Abwehrspuren gibt und alle drei durch einen Stich ins Herz getötet wurden. Ihr Gesicht war ganz, aber ihre Körper womöglich verstümmelt, wie Aveline behauptet. Von einer türkischen Loge oder einem Clansmord weiß keiner ihrer zwielichtigen Kontakte.

Also fährt die gesamte Gruppe gemeinsam nach Islington, um sich beim Geschäft des Mehmet Makryat ein wenig umzusehen. Lilly meint es müsste der Typ sein, der ihren Tisch bei dem Vortrag beobachtet hatte. Der Antiquitätenladen ist zu und der Schuster von gegenüber ist auch keine große Hilfe. Sie überlegen am Abend einzusteigen. Also haben sie ein wenig Zeit. Im Hotel Chelsea Arms, wo die Makryats umgebracht wurden erfahren die Helden, dass die Putzfrau, welche die Leichen gefunden hatte, gekündigt hat. Doch man kann ihnen erzählen, dass die Leichen verstümmelt waren und Blutflecken hatten. Sie wirkten als wären sie aufgeschnitten worden. Ein Makryat hat ein Zimmer für eine Person und einen Tag gemietet, aber alle drei sind am Abend drinnen gewesen. Erst am nächsten Morgen wurden sie tot aufgefunden. An ihnen oder im Zimmer hat man keinen Brandgeruch wahrgenommen und auch ihre Kleidung war nicht eingerissen. Im Postamt, wo die Telegramme abgeschickt wurden, gibt es leider keine wertvollen Informationen.

Als es finster ist, geht die Gruppe zum Antiquitätenhändler, öffnet die Türe und sieht sich um. In den Verkaufsräumen stehen typische Waren, das meiste davon Reproduktionen, nichts Wertvolles. Die Wohnung spricht von einem ruhigen Leben. Es sind keinerlei Schriften oder Bücher hier, außer der Buchführung. Aveline hat den Durchblick darin und findet heraus, dass er seine Sachen in der Türkei und im Nahen Osten ersteht. Sein Geschäft läuft nicht sonderlich erfolgreich. Außerdem sieht sie eine etwas ungewöhnliche Position, eine Modellbahn, eine Writson, aus dem Nachlass von Rendall Alexis. Ein Mann namens Henry Stanley aus Newington hat sie um 1 Pfund gekauft.

Rendall Alexis war Okkultist und hatte Kontakte zum hermetischen Orden der goldenen Morgendämmerung und zum hermetischen Orden des silbernen Zwielichts. Doch der Mann starb 3 Jahre vor dem neuen Jahrhundert auf einer Zugreise nach Liverpool in einem der größten Zugsunglücke Großbritanniens.

Herr Makryat scheint einiges mitgenommen zu haben, gepackt zu haben und abgereist zu sein. Es finden sich auch keine Koffer bei ihm in der Wohnung und ist wohl nicht überhastet aufgebrochen. Die Helden schätzen, dass er 2-3 Tage schon weg ist.

Mittlerweile ist der 5. Jänner und die Personen recherchieren und suchen Leute. Aveline und Savera wollen zu Henry Stanley. So gut wie am Ziel sehen sie eine Holztafel, in der die Besichtigung eines Todeszimmers angepriesen wird. Neugierig sehen sie sich das an und merken, dass sie in der Wohnung von Henry Stanley stehen. Er war recht aufgeregt, weil er eine Modelleisenbahn erstanden hat, erzählt die Vermieterin. Dann hörte sie einen Schrei, es hat gedonnert und das Zimmer war voll von Rauch. Henry Stanley hingegen war verschwunden. Etwas seltsam sind die Rußspuren an der Decke und die parallelen Eindrücke am Teppich von Nordwesten nach Südosten zeigend, wie Eisenbahnschienen vom Abstand her. Henry Stanley war, wie die Damen von der Vermieterin erfahren, Mitglied in einem Eisenbahnclub, der an drei Tagen die Woche seine Treffen hatte. Den Zug, den er sich gekauft hat, hat die Polizei mitgenommen.

Doch bevor sie dorthin gehen, gibt es ein Treffen mit den anderen. Lilly meint Alexis sei nicht gestorben, sondern er ist in die Traumlande gegangen. Außerdem weiß sie, dass der Orden der goldenen Morgenröte nicht mehr existiert und dass auch Alister Crowley ein Mitglied dort war. Der zweite Orden ist noch aktiv und sie könnte mit 2 weiteren Frauen an einem tantrischen Seminar des Ordens, einer Art Einführung mitmachen. Im British Museum war leider noch nichts zu finden, auch wenn George Einlass gewährt wurde.

Bei den Train Spotters, wie sich der Club der Zugsbegeisterten nennt, ist der Zug von Henry Stanley zu sehen. Es ist genau der Zug des großen Unglücks und es sind einige Symbole eingraviert. Vom Chef des Hobbyvereins, Arthur Butter erfahren die Helden, dass der Unfallszug verschwunden ist, nur die Waggons wurden damals gefunden. Schließlich entscheiden sich George, Lilly und Hazel den Club zu überreden, den Zug fahren zu lassen, während Savera und Aveline diesem Spektakel fern bleiben. Tatsächlich scheint der Zug anzuwachsen, real zu werden, wenn man ihn 3 Mal in eine Richtung und 13 Mal in die andere fahren lässt, wie es in der Anleitung beschrieben ist. Im Zug ist Henry Stanley zu sehen, der gerettet werden will, doch es gibt zu viel Gedränge. Dann fährt der Zug ab und die drei Helden, sowie die Train Spotters sind wieder in der Realität zurück, wobei sie alle etwas benebelt wirken. Unterdessen bekommen sie die Info, dass man in der Bibliothek Nationale mehr zur Statue erfahren könnte.

Am nächsten Tag beschließen die Helden, dass sie den Zug in der jetzigen Form niemanden überlassen sollten und so nimmt George ein paar Schienen, sowie die Anleitung heimlich mit und verschwindet damit, ohne dass es den Train Spotters aufgefallen ist. Dann geht die Gruppe am Anwesen von Professor Smith vorbei, um sich selbst ein Bild von der Brandruine zu machen.

Am Montag, den 8. Jänner wird wieder recherchiert. Dabei können sie herausfinden, dass die Schriftrollen, die sie suchen womöglich im Topkapi Museum zu finden sind. Des Weiteren organisieren sie die Abfahrt und die Hotels. George scheint unterdessen unter Albträumen zu leiden. Er meint er kann nicht mehr schlafen, weil er jede Nacht Henry Stanley in seinen Träumen sieht, der gerettet werden will.

Am Morgen des nächsten Tags reist die Gruppe nach Calais. Zunächst geht es mit dem Zug von London nach Dover, von dort mit der Fähre nach Calais. Nach der Ankunft dort steigen sie wieder in einen Zug um, diesmal Richtung Paris, von wo aus der Orient-Express schließlich startet. Am Abend des 9. Jänners erreichen sie Paris etwas gerädert. Doch man wartet schon im reservierten Hotel auf sie. Dort können auch gleich die Zimmer mit den angenehmen Betten bezogen werden.

Meisterkommentar

Wir starten eine neue Cthulhu-Kampagne und nicht irgendeine Kampagne, sondern die legende Kampagne Horror im Orient-Express. Diese war schon legendär, als sie damals von Pegasus Spiele ins Deutsche übersetzt wurde. Damit haben wir in den letzten Jahren nach Berge des Wahnsinns und In Nyarlathoteps Schatten die dritte große, legendäre Cthulhu-Kampagne in Angriff genommen. Ich bin auch zuversichtlich – *Klopf auf Holz* – dass wir auch diese zu einem Ende bringen werden.

Außerdem haben wir bereits Auf den Inseln gespielt. Diese Kampagne ist schon lange her, ist nicht gerade eine legendäre Kampagne und ich habe sie mit einer anderen Spielgruppe gespielt. Außerdem haben wir, mit der selben Spielgruppe wie diese Kampagne auch noch Königsdämmerung gespielt, was ich ebenfalls nicht unbedingt eine legendäre Kampagne nenne. Wobei ich mit legendär nicht meine wie sie bei uns ankam, sondern vielmehr welchen Ruf sie bereits im Vorfeld hatte, also ob sie zu einer Kampagne gehört, die man unbedingt gespielt haben muss.

Und Horror im Orient-Express zählt eindeutig dazu. Ich bin schon sehr neugierig wie es laufen wird, wie es der Spielgruppe gefällt und was für Höhepunkte wir dabei haben werden. Ich habe die gesamte Kampagne überflogen, die ersten Kapitel gelesen und sie macht durchaus einen guten Eindruck. Einiges ist mir schon aufgefallen, Positives als auch weniger Positives. Aber es gibt nichts, wo ich sage, dass es mir nicht lösbar erscheint. Aber etwas lesen und etwas spielen, das sind schon ziemlich unterschiedliche Dinge. Aber es war ein guter Start.

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