Cthulhu Königsdämmerung Rollenspiele

Cthulhu „Auf der Flucht nach Norden & In Carcosa“

Cthulhu CoverWährend ein Teil der Gruppe zur Zeitungsredaktion geht, um mehr über Perdurabo zu erfahren, sehen sich die anderen Edwards Bilder in der Uni an. Die Grundstimmung darauf wirkt gequält und suchend. Es scheint sich um Übungsbilder zu handeln, doch düstere. Sowohl der Verfall als auch der Horizont sind wichtige Themen. Auf manchen der Bilder sieht man auch keltische Säulen. Spätere Bilder wirken schlampiger als die früheren.

Bei der Zeitung geht es unterdessen recht chaotisch zu, doch man kann ihnen die Adresse von Perdurabo geben, besser gesagt die Anschrift eines Hotels, in dem man ihn treffen kann. Schon heute Abend soll das Treffen stattfinden. Doch Suzanne und Adam werden recht bald des Hotels verwiesen, während Anne mit Perdurabo sprechen kann, der sich als grauslicher alter Mann herausstellt. Er wirkt wie ein Sektenführer und scheint sehr sexualfixiert zu sein. Edwards soll sein Schüler gewesen sein, doch Perdurabo hält nicht viel von ihm und denkt er würde die schwarze Magie in Verruf bringen. Der alte Mann kennt die Pfeife der Byakee und meint damit beschwört man Wesen fern der Sterne, doch es bringt auch Opfer mit sich. Er meint sie eignet sich durchaus gut dazu, Feinde loszuwerden. Außerdem hat Perdurabo ein Buch geschrieben, das Liber Abeliges, in dem es um das Herbeirufen des Inneren Ichs geht.  Außerdem weiß er ein wenig über Carcosa. So kann er Anne erzählen, dass es viele Wege dorthin gibt, meist durch Rituale. Den gelben König braucht man dazu aber nicht, der sucht Carcosa selbst. Bacon kennt er hingegen kaum. Dann lädt er Anne ein an einem seiner Rituale teilzunehmen, das nächste wäre gleich am nächsten Tag. Am Abend fahren die Damen nochmal ins Hotel. Der Meister ist nicht da, was ihnen aber die Möglichkeit gibt, sich im Zimmer umzusehen. Sie finden aber nichts Interessantes.

So geht es am nächsten Tag, am 10. Dezember weitert nach Schottland. Das 6er Abteil teilen sie mit einem Mann, der mit einer schwarzen Bykaee-Pfeife spielt. Er ist Ingenieur in Manchester und meint im Landsitz des Lairds soll ein Ritual durchgeführt werden. Doch er sorgt sich, um er stark genug dafür ist, immerhin will er nicht sterben. Die Pfeife ist für ihn nur ein Erkennungsmerkmal. Die Gruppe versucht ihm subtil weiter zu verunsichern und ihm Angst zu machen, sodass er nicht am Ritual teilnimmt. Als sie in Inverness ankommen geht er zielstrebig weg, ob er zum Ritualort gehen wird, weiß keiner so genau. So beschafft sich die Gruppe ein Fahrzeug und findet beim Verleih heraus, dass sie wohl nach Cennich müssen.

Im dortigen Pub sticht die Gruppe hervor. Eine Frau kommt auf sie zu und kann ihnen beschreiben wie sie zum Anwesen kommen. Da es aber schon Abend ist, brechen sie nicht gleich auf, sondern hören sich noch ein bisschen um. So erfahren sie, dass Sandy LKWs im Wald gesehen hat, einige Kilometer vom Jagdhaus entfernt. In der Früh packen sie die Rucksäcke ein und begeben sich durch das schlammige und schneebedeckte Waldgebiet. Die Bäume neigen sich in Richtung Loch Inverness und etwas fühlt sich seltsam an. So sind z.B. keinerlei Tiere zu hören. Dann sehen sie eine LKW-Spur. Sie folgen ihr und sehen einen Monolithen auf einer Lichtung stehen. Er sieht aus wie einer der Monolithen aus Springer Mound. Am Himmel sehen sie Vögel, vermutlich Byakees. Dann folgt eine kleine Diskussion was mit dem Monolithen gemacht werden soll, doch sie endet darin, dass sie wieder zurückgehen und einen Kanister mit Benzin holen, um einen anderen Monolithen womöglich zu vernichten. Diese Zeit nützt Marian, um aus der Kirche ein Silberglöckchen zu stehlen. Dann gehen sie wieder den Pfad Richtung Jagdhaus entlang. Irgendwann sehen sie am Himmel etwas, was sie zunächst für einen Zeppelin handelt, doch es ist ein Gezücht, ein Diener Hasturs. Immer wieder sehen sie Abzweigungen von LKWs, doch sie suchen das Jagdhaus. Dann sehen sie es. Es ist ziemlich nebelig hier und erstaunlicherweise befindet sich hier ein großer Torbogen, fast wie ein Triumphbogen. Dann klärt der Nebel etwas auf.

Der Bogen ist golden und scheint sich verändert zu haben und auch die Temperatur ist deutlich wärmer als zuvor, außerdem ist eine sternenklare Nacht, der Wald ist einer Stadt gewichen. Die Gruppe befindet sich in Carcosa. Während sich die anderen umsehen, führt Marian das Glöckchen-Ritual durch. Dann gehen sie gemeinsam weiter, verschiedenen Geräuschen folgend, in einer Stadt, die sich stetig zu verändern scheint. Sie wollen mit jemanden sprechen. Schließlich gelingt es ihnen und sie erfahren, dass heute das Fest von Königin Cassilda ist und ein Gesandter auf dem Weg hierher ist. Die Leute tragen alle goldene Masken und auch den Damen und dem Herren der Gruppe werden welche zugeworfen, damit sie diese tragen. Als sie in einem Amphitheater sind, fallen plötzlich Schüsse. Ein Mann läuft weg, Adam läuft ihm nach und überwältigt ihn. Er meint, dass er die Leute der Gruppe für Monster gehalten hat. Er ist einer der Kultisten und meint, dass der König in Gelb sich auf den Palast zubewegt. Außerdem fürchtet er, dass Roby von Edwards hintergangen wird. Edwards soll sich im Palast befinden, während sich Roby im Museum der Skulpturen aufhält. Sie haben schon 3 Gezüchte beschworen, eines fehlt ihnen noch, um schließlich Hastur beschwören zu können. Dann erfahren sie den Namen des Mannes, Quentin Spence. Er meint er kann sie zu Roby führen, also folgen sie ihm.

Doch dann ist er plötzlich weg. Aber die Gruppe trifft auf Einheimische, von denen sich einer bereiterklärt sie zum Museum zu bringen. Unterwegs erzählt er, dass ganz Ytil auf den Beinen ist und dass sie zu Ehren des Fremden die Masken tragen. Die Veränderung ist gekommen. Beim Museum angekommen, gehen sie auf einem von Byakees flankierten Weg. Sie sehen ein elfenbeinernes New York im Jahr 2030 und eines im Jahr 1929. Dann sehen sie Roby. Er ist überrascht, scheint aber auch zufrieden zu sein. Er erhebt sich, faltet seine Hände und verneigt sich. Dann sagt er: Willkommen in Carcosa.

Meisterkommentar:

Ich bin durchaus ein Freund der Königsdämmerung Kampagne, aber was mich persönlich ziemlich nervt, was aber die Spieler im Grunde nicht wirklich mitbekommen, sind die zum Teil völlig falschen geographischen Zuweisungen. Auch wenn mich das nur persönlich stört und meine Spieler alle keine Experten in englischer Geographie sind, finde ich es schade dass man hier nicht besser recherchiert hat. Es ist nämlich komisch, wenn ich ihnen im Prinzip erklären müsste, dass man, als verständlich umgelegtes Beispiel, von Graz über Salzburg fahren muss, um nach Wien zu kommen. Da muss man sich schon eine kreative Ausrede einfallen lassen müssen, warum es keine kürzere Verbindung gibt.

Es sind zum Glück keine sofort ins Auge stechende Fehler und ich glaube auch nicht, dass sie jemanden im Spiel aufgefallen wären, aber sie stören mich. Es wurmt mich so sehr, dass ich Stunden damit zubringe, um das irgendwie in Einklang zu bringen. Cthulhu ist für mich ein Rollenspiel das möglichst Nahe an der Realität ist, nicht nur was geographische Begebenheiten betrifft, sondern auch bezüglich des geschichtlichen Hintergrunds und der Reaktion der NSCs. Ich versuche auch klischeehafte Darstellung, weniger in der Präsentation der Figuren, als vielmehr in ihrem Verhalten zu vermeiden, wobei da natürlich nicht der Spielspaß auf der Strecke bleiben darf, es sollte sich nur möglichst authentisch anfühlen.

So erreichen wir also demnächst den Höhepunkt, das vielgerühmte und gepriesene Carcosa, und ich war selten zuvor so direkt und gleichzeitig fern von der Erde. Schon die Traumwelt perse ist absolut nicht mein Geschmack, dazu ist sie mir zu sehr ein Fantasy Setting. Ich bevorzuge eine leider sehr unlovecraftsche Interpretation, bei der die Traumwelt unsere Welt in einer gewissen Art und Weise widerspiegelt, schade dass H.P.Lovecraft nie Neil Gaiman lesen konnte, denn von dessen Sandman hätte ich gerne gesehen, wie er seine Traumwelt beeinflussen lässt. Aber ich bemühe mich dann schon auch, mich möglichst nahe am Original zu halten und vermeide bei Cthulhu allzu starke und eigenwillige Interpretationen. Das ist auch ein Grund, warum ich selten Abenteuer mit Traumweltbezug leite.

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